Zum zwanzigjährigen Bestehen ruft die Swiss Biotech Association als Anerkennung für die zahlreichen Erfolge der Branche die Swiss Biotech Success Stories ins Leben. Diese Auszeichnung wird im Laufe der Zeit so weiterentwickelt werden, dass sie sämtliche Facetten der Branche umfasst. Eine unabhängige Expertenjury wählt einmal im Jahr die Preisträger. Die ersten Auszeichnungen gehen an Biogen, Glycart, Okairos, Selexis und Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma für ihre beachtlichen Leistungen und nachhaltigen Beiträge zur Schweizer Biotechindustrie. Gründer, Wissenschaftler, Investoren und Geschäftspartner feierten gestern Abend die ersten Preisträger im Rahmen des diesjährigen Swiss Biotech Day.
«Die Biotechindustrie gehört zu den innovativsten Branchen in der Schweiz. Sie stellt eine beeindruckende Erfolgsgeschichte dar, die sowohl führende Fachspezialisten als auch Investitionen aus der ganzen Welt anzieht», erklärt Michael Altorfer, Chief Executive Officer der Swiss Biotech Association. «Unsere Branche ist genauso vielfältig und facettenreich wie ihre Erfolge. Mit den Swiss Biotech Success Stories ehren wir Pioniere, Unternehmer, Vordenker und Führungskräfte unserer Industrie – all jene aussergewöhnlichen Menschen, die den Weg weisen, neue Horizonte entdecken und die Grundlagen für dauerhafte Erfolge legen.»
Im Rahmen der Swiss Biotech Success Stories werden zahlreiche Leistungen gefeiert und Personen geehrt, die wichtige und nachhaltige Beiträge für die Biotechindustrie in der Schweiz geleistet haben. Die Preisträger sind Einzelpersonen oder Gruppen, die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben. Erfolg ist dabei weithin definiert als wissenschaftliche, translatorische, medizinische oder kommerzielle Leistung sowie sonstige Aspekte mit positiven Auswirkungen auf die Biotechindustrie und die Gesellschaft in der Schweiz. Die Auszeichnungen werden einmal im Jahr verliehen und spiegeln die Diversität und Vielfältigkeit der Branche wider.
Derzeit gehören der Jury folgende Personen an: Luca Bolliger, Vice President der Swiss Biotech Association, Juryvorsitzender; und in alphabetischer Reihenfolge: Patrick Aebischer, ehemaliger Präsident der EPFL, Professor und Multiunternehmer; Martine Clozel, Mitbegründerin und Chief Scientific Officer bei Actelion und Idorsia; Gabrielle Gache, Präsidentin der Swiss Healthcare Licensing Group; Ulrich Geilinger, Leiter Private Equity bei HBM Partners; Kaspar Hess, Leiter unternehmerisches Private Banking bei Mirabaud Basel; Birgit Voigt, Wirtschaftsjournalistin bei der NZZ am Sonntag; Jürg Zürcher, Partner, Biotech/Medtech Leader GSA bei Ernst & Young. Thomas Staffelbach, Senior Advisor bei TS Kommunikation, ist Sekretär der Jury.
Biogen für die zahlreichen Schweizer Elemente in seiner Erfolgsgeschichte. Das 1978 in Genf gegründete Unternehmen gilt als wichtiger Motor und Musterbeispiel der Biotechindustrie in der Schweiz und weltweit. Viele seiner heutigen Erfolge haben ihre Wurzeln in der Schweiz, zum Beispiel das zurzeit umsatzstärkste Medikament zur Behandlung Multipler Sklerose oder der neuste Wirkstoffkandidat gegen Alzheimer, der sich momentan in Phase III der klinischen Entwicklung befindet. 2004 kehrte das Unternehmen in die Schweiz zurück und richtete den internationalen Hauptsitz in Zug ein. Vor Kurzem kündigte Biogen zudem den Bau einer neuen Produktionsstätte in Luterbach an, wodurch 600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Glycart (heute Roche Glycart) für die Vorreiterrolle beim Antikörper-Engineering in der Krebsimmunotherapie. Das Unternehmen aus Schlieren ist auf die Glykosylierung von Antikörpern spezialisiert. Die durch Glycart entwickelte Technologie steigert die Fähigkeit des Antikörpers, gezielt den Tod von Krebszellen herbeizuführen. Das erste Medikament, das auf dieser Technologie basiert, wurde 2013 zur Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie zugelassen. Seit der Übernahme durch Roche im Jahr 2005 erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeitenden von Roche Glycart in Schlieren von 29 auf über 180.
Okairos für innovative Impfstoffe auf T-Zellen-Basis zur Behandlung der wichtigsten Infektionskrankheiten wie Malaria, Hepatitis C, HIV, Ebola und andere. Seine neuartigen replikationsinkompetenten Adenovirus-Vektoren könnten der Türöffner für die Entwicklung von wichtigen neuen Impfstoffen sein und eine Immunisierung gegen Krankheiten ermöglichen, für die es bisher keinen Impfstoff gibt. Okairos verlegte seinen Hauptsitz nach Basel, um vom innovationsfreundlichen Wirtschaftsumfeld in der Schweiz zu profitieren. 2013 kaufte und integrierte GSK das Unternehmen.
Selexis für die Spitzentechnologien im Bereich Proteinexpression, insbesondere bei neuartigen und schwierig zu exprimierenden Proteinen. Die Technologien dieser in Plan-les-Ouates ansässigen Firma ermöglichen Biotech- und Pharmaunternehmen eine rasche, stabile und kostengünstige Produktion von rekombinanten Proteinen. Aktuell wenden über hundert Kunden die Technologie von Selexis in beinahe hundert klinischen Entwicklungsprogrammen sowie bei drei kommerziellen Produkten an.
Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma, ein transformatorisches Joint-Venture, durch das Vifor Pharma direkten Zugriff auf Dialyse-Patienten erhielt. So wird der Vertrieb von Wirkstoffen und die Rekrutierung von Patienten für die klinische Entwicklung vereinfacht. Der Erfolg des Joint-Ventures machte Vifor Pharma in nur 18 Monaten zu einer globalen Nephrologie-Firma. Die vertikale Integration zwischen einem Pharma- und einem Medizintechnikunternehmen könnte ein Modell für die Konvergenz der beiden Branchen sein.
Swiss Biotech Success Stories werden gesponsert von Mirabaud & Cie. SA, Switzerland Global Enterprise und Ernst & Young. Die Kampagne wird unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung, dem Kanton Basel-Stadt, Bench International und TS Kommunikation.